Der Bundesgerichtshof setzte sich in seinem Beschluß vom 17.07.2012 (VIII ZR 273/11) mit der Rechtzeitigkeit bzw.verspäteten Parteivortrages auseinander und befand, daß ein Vorbringen im ersten Termin zur mündlichen Verhandlung niemals nach § 282 Abs. 1 ZPO verspätet sein könne (Bestätigung von BGH, Urteil vom 4. Mai 2005 – XII ZR 23/03, NJW-RR 2005, 1007). § 282 Abs. 1 ZPO ist nur dann einschlägig, wenn innerhalb einer Instanz mehrere Verhandlungstermine stattfinden würden.

§ 282 Abs. 1 ZPO betreffe allein Angriffs- und Verteidigungsmittel, die in der mündlichen Verhandlung vorgebracht würden. Die Vorschrift sei nur dann einschlägig, wenn innerhalb einer Instanz mehrere Verhandlungstermine stattfinden würden; ein Vorbringen im ersten Termin zur mündlichen Verhandlung könne niemals nach § 282 Abs. 1 ZPO verspätet sein (BGH, Urteil vom 4. Mai 2005 – XII ZR 23/03, NJW-RR 2005, 1007 unter 2 b aa; MünchKommZPO/Prütting, 3. Aufl., § 282 Rn. 8; jeweils mwN).

Bleibe ein Angriffs- oder Verteidigungsmittel einer Partei deswegen unberücksichtigt, weil der Tatrichter es in offenkundig fehlerhafter Anwendung der Präklusionsnormen zu Unrecht zurückgewiesen habe, so sei zugleich das rechtliche Gehör der Partei verletzt (vgl. BGH, Beschluß vom 3. November 2008 – II ZR 236/07, NJW-RR 2009, 332 Rn. 8; Urteil vom 27. Januar 2010 – XII ZR 148/07, NJW-RR 2010, 1508 Rn. 20).